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Abteilung Segeln

Der Plan nach Potsdam zu fahren bestand schon seit unserer Regattaabstimmung am Saisonbeginn. Das diese Regatta nun unter einem ganz anderen Stern stand, war schon in den Berichten davor nachzulesen.
Die Fahrt begann für alle von der Stammcrew in Laage. Denn am 07.10.2016 um 13:00 Uhr haben wir unseren Dietmar zu der großen Langfahrt auf dem Laager Friedhof verabschiedet. Auch wenn wir uns schon innerlich verabschiedet hatten, so war es doch ein besonderer Moment, denn nun würde Dietmar endgültig diese Reise antreten. Es waren neben vielen anderen Trauergästen sehr viele Segelsportfreunde aus nah und fern angereist, um Abschied zu nehmen. Pünktlich zu Beginn der Trauerfeier öffnete der Himmel seine Schleusen. Das  war mehr als symbolisch.
Die Pastorin, die die Andacht begleitete, fand sehr schöne Gleichnisse und Verknüpfungen, die zwar ab und an die ein oder andere Träne in die Augen trieb, aber letztlich doch von einem erfüllten Leben berichten konnte, wie es nicht jedem vergönnt ist, dem sich aber auch nicht jeder stellt. Denn Dietmar war sich für nichts zu schade, er half wo er konnte, er stand seinen Mann. So steht er in unserer Erinnerung und so machten wir uns dann auf den Weg nach Potsdam, um dort am 14. Potsdamer Herbstpokal für Kutter ZK 10 teilzunehmen.
Das war gut so, denn so konnten wir gemeinsam mit der Crew Erinnerungen austauschen, Dietmar war gegenwärtig. 
Die Crew setzte sich dieses Mal wie folgt zusammen: Gutschi am Quirl, Idol am Besan, Carsten am Groß, Walter an der Genua, Tüdel am Spi und sein Sohn Markus im Vorschiff. Hansi blieb in Laage. Das hatte er schon lange so geplant, und nun stand das ja unter diesem besonderen Stern. So wollte er bei Dietmars Familie sein, um Abschied nehmen. Denn uns allen ist bewusst, dass Dietmar und Hansi ein tiefes freundschaftliches Vertrauensverhältnis hatten, wie es wohl nicht jedem vergönnt ist (da fällt einem Schiller ein: Wem der große Wurf gelungen eines Freundes Freund zu sein…). 
Wir erreichten Potsdam und das Quartier des Potsdamer Seesportclubs am Tiefen See im Park Babelsberg zwischen 17:00 bis 18:00 Uhr. Idyllisch gelegen und… Mann Potsdam was hast du dich verändert. Der Alte Fritz würde stolz auf seine Nachfahren sein. Na ja, die Jauchs und Joops können eben auch nicht überall wohnen und investieren. 
Walter und Markus, sowie Katja würden erst am nächsten Morgen zu uns stoßen. Auf Grund der Witterungslage kranten wir nicht, denn wer würde den Dietmar machen. Dieser schon fast schon ehrfürchtige Ausspruch, machte am ganzen Wochenende die Runde und das wird wohl auch in der Zukunft so sein. 
Stattdessen genossen wir Tüdels Wärmequelle (tolle Idee!), bestaunten Potsdam und den nostalgischen Seesportclub. 
Auch die Potsdamer Jungs haben alles getan, um diese Kutterregatta zu einem Erlebnis mit Spaß werden zu lassen. In der Bootshalle war es aber Ar…kalt. Da musste man sich schon etwas aufwärmen von innen. Biologisch, medizinisch totaler Nonsens, aber von der Psyche her eben nicht. Denn einige wärmten sich ganz schön, wie man an Weltenbummler Heiko am nächsten Morgen unschwer erkennen konnte. Er hatte sogar seinen besten Zwirn imprägniert mit Feige-Wodka oder so ähnlich. Nebenbei wurden Wunschtitel gespielt. Aber der Mann für alles in Potsdam, der liebe Acki, unser Meistermacher, musste passen. „It’s all over now“ von und mit den Stones hatte er nicht auf seiner 1000 Terrabyte Festplatte, bzw. hat es nicht gefunden. Dafür aber fast alles andere, wie: „Herr Wirt wo ist mein Hut…?“
Riesen XXXLLLL-Schnitzel verdrückt, da war ich fast für das ganze WE satt. Nette Konversation betrieben in der Couching-Ecke der Bootshalle. Die „Resi- und Teamworkcrew“ verschmolzen sozusagen. Ideen des Crew- und Steuerleuteaustausches machten die Runde, nach dem Motto, wie können wir uns noch schneller machen. Ob dat wat wat? Zu wünschen wäre es ja.
Irgendwann ab ins Bett in dem „Teamwork on Tour“ - Prunkstück. Den möchte ich nicht missen. Schön gemütlich und warm, und neuerdings werde ich ja auch mit der Roten Laterne fremdbestückt. Aber wenn wir die auch irgendwann auf dem Kurs haben, dann muss sie wohl vom Prunkstück weg, das ist dann zu ville…aber so weit ist es ja noch nicht…;).
Die Frühaufsteher Crew („Teamwork“) scharrte schon mit den Hufen und eröffnete noch vor dem offiziellen Frühstücksstartsignal das Frühstücksbüfett. Das hatte den Vorteil, dass das Rührei, was noch nicht fertig war, direkt zu uns an den Tisch gebracht und aufgefüllt wurde. Ja, meine Damen und Herren, nobel geht die Welt zu Grunde oder Ehre dem Ehre gebührt….na ja, danke für das, was ihr da in Sachen Frühstück, grillen, kochen, braten, Getränke , Musik usw. veranstaltet habt, da ist ja die Segelei fast nur noch Nebensache. Jedenfalls könnte man das für uns und dieses Mal so meinen. Eigentlich sind wir so früh zum Frühstück gegangen, weil wir noch nicht entpackt und gekrant hatten und bis zur Steuermanns-besprechung fertig sein wollten. Das Kranen erwies sich als ein Drahtseilakt, da die Drahtseile etwas zu kurz waren und Flöhe hatten. Na ja, im nächsten Jahr bringen wir Gurte mit. Dran denken Jungs, nicht vergessen!!! Ok, dann hatten wir es irgendwie geschafft. Ich glaube der letzte Kutter ging um 10:00 Uhr zu Wasser. Wohlgemerkt, der erste Start sollte um 10:30 Uhr sein! 
Aufgeriggt und aufgetakelt, immer das neue Theater Potsdams im Auge, toller Bau, tolles Ambiente. Dann zur Steuermannsbesprechung. Warten, warten, warten - Michael mach es nicht so spannend. Letztlich lag es nicht an Mischa Hoppe unserem Wettfahrtleiter aus Cottbus, er und wir warteten auf eine offizielle Dame vom Seesportclub. Alles klar. Ich warte auch oft auf die meinige, denn immer wenn es losgehen soll, dauert es halt noch ein bisschen. Da kann man das Runterfahren und Abkochen trainieren. Probiert das mal, oder ist das bei euch etwa anders…? Weil sie das Runterfahren und abkochen noch nicht geübt haben, oder noch nicht lange genug, haben wahrscheinlich auch einige keine Ar…ruhe. Um das zu lernen braucht man natürlich Jahre, nun wird mir alles klar….
Der WFL gibt uns dann den Kurs vor, erläutertet sein Startverfahren. Fünf Wettfahrten sind vor-gesehen, nach drei Wettfahrten soll Mittagspause sein.
Wir legen ab, machen noch ein paar Trainingsrunden, denn Markus macht den Job im Vorschiff zum ersten Mal. Klappt ganz gut. Dann warten wir auf den Start, denn der letzte Kutter hatte noch nicht einmal die Masten gesetzt als wir ablegten. Und die Kuttergilde war sich einig, wir warten auch auf den letzten. Lag natürlich in der Hand des WFL. Leichter Niesel mal abflauende, mal auffrischende (immer wenn der Regen kam) Winde. Drehig um Nordwest 2 bis 2 ¼ Bft. Fast idealer Altherrenwind, wenn doch der blöde Niesel nicht wäre. Wir nehmen es mit Humor, denn wir versuchen die Saison Revue passieren zu lassen. Gefühlt hatten wir nicht einmal Regen (oder wir haben es vergessen, sind aber nicht alle an Bord Alzheimerverdächtig…ha, doch in Boltenhagen auf der Weißen Wieck), na endlich - Regenregatta…. Hurra. 
1. Wettfahrt: Kurs: Start – 1 – 2 – 3 – 1 – 3 – Ziel alle Bb, sogenannter Olympischer, da Up and Down bei der vorherrschenden Windrichtung etwas kurz gewesen wäre. Der Kursablauf sollte in allen Wettfahrten so sein. Leicht zu merken. Zahlenwimpel 2: Blauer Japaner.
Start: Wir starten Altdeutsch mit Backbord, eigentlich nicht schlecht. Die Weltis über uns, Santa Fe wieder mit seinem legendären StB Start. Er zieht gekonnt (wie so oft in dieser Saison) mitten durch das Feld der Bachbordstarter und macht einen langen Uferschlag, wie Acki der Lokalmatador, legt um und…und ist an Bahnmarke 1 erster!!! Er selbst steht stolz wie Bolle im Schiff, der Stonesgewaltige Ronny Rundsel und denkt sich: Ja Jungs, schaut her, so macht man das. Es sollte noch besser kommen. Acki mit der „Preussen“ zweiter.  Unser Start ist so schlecht nicht, wir liegen in lee voraus vor den „Weltis“. An der Leebegrenzung der Startlinie kommt das „Ösfass“ mit Malte auf Steuerbordbug daher und will es wie Ronny machen (da muss er wohl noch ein bisschen üben!). Oh shit, er wendet rein, wir haben ihn direkt vor uns und müssen Fahrt rausnehmen, um das schöne „Ösfass“ nicht zu rammen. Dabei überlaufen uns natürlich die „Weltis“. Jetzt haben wir die Abwinde von zwei Kuttern. Was will man mehr. Wie heißt es schön im Lehrbuch: Ein guter Start ist ein halb gewonnenes Rennen, aber die Nachstartphase ist noch wichtiger. Na ja wir dümpeln und schauen, ob irgendwann ein Umlegen möglich ist. Es gelingt uns und wir haben Schwein. Können schönen Steuerbordschlag durchziehen. Machen Fahrt. Vor der BM 1 holen wir uns Überhöhe und lassen an der Bahnmarke noch einige Kutter stehen, sind plötzlich Dritter. Ronny und Acki sind aber schon mit ihren Crews den halben Schenkel abgefahren. Schier uneinholbar. Nächste Kreuz machen wir Boden gut auf Acki, „Santa Fe“ zieht frei ihre Kreise. Wir haben die „Weltis“ im Nacken. BM 1 die gleiche Platzierung. Wir bleiben in luv. Die „Weltis“ gehen seemittig. Und…sie fahren in lee an uns vorbei. „Preussen“ steht, da schöpfen fast wir noch Hoffnung, auch an denen gehen die „Weltis“ noch vorbei nur wir schaffen es nicht. Düvel ok, die haben den Tiefen See wohl verstanden. Kurze Zielkreuz, erster „Santa Fe“ mit haushohem Vorsprung vor „Weltenbummler“. Dritter „Preussen“, vierter „Teamwork“. Wir sind zufrieden, nach dem Start ist noch mal einiges gut gegangen.
2.Wettfahrt: Wir wollen den Ronny machen. Geht total in die Hosen. Müssen wir wohl auch noch ein bisschen üben, um das so hinzukriegen, wie der Ronny. Aber Ronny hat diesen Start auch nicht so hinbekommen, wie den ersten. Na ja, wir segeln also los, hinter allen rum. Mit Steuerbord an der Uferkante lang. Aber wenn du die Höhe nicht hältst, musst du, um nicht zu gründeln irgendwann rum, obwohl du weißt, dass es hier eigentlich besser ist. Na ja, wir kommen oben an der BM 1 an, auf Platz sieben. Greifen uns ein paar Kutter, die sich um die Tonne hungern. Sind plötzlich fünfter. Haben Schwein, denn ein Fahrgastschiff quert den zweiten Raumgang, wir schaffen es gerade so, einige andere müssen beidrehen. So schafft man sich Gegner vom Hals. Es führen die „Weltis“ mit Riesenvorsprung, vor „Resi“ und „Merlin 2.0“ und „Santa Fe“.  Die vorderen haben an Boden eingebüßt, sie stehen vor dem Ziel. Ronny holt nach lee aus, macht Speed. Fährt bis ans Ufer macht eine Wende, bekommt wieder einen Strich und läuft ins Ziel. Ihr werdet es nicht glauben, auf Platz eins. Die „Weltis“ machen vor dem Ziel richtig tolle Stehversuche, so das auch „Resi“ noch vorbeifahren kann. Wir werden hinter „Merlin 2.0“ fünfter, sind wieder nicht unzufrieden. Da kommt wieder eine Nieselwand, bring richtig Wind mit, aber es geht nun doch schon nach zwei Wettfahrten es die Mittagspause. Wir legen an, Segel runter usw. Mittagessen fassen, leckere Kartoffelsuppe. Alles ok: Aber lieber Veranstalter so macht man sich selbst Zeitdruck. Zieht doch alle fünf Wettfahrten durch, dann Mittagessen, dann präparieren zur Abendveranstaltung. So haben wir guten Wind verpasst, Segel hoch - Segel runter, haarige Anlegemanöver, da Wind auffrischend und auflandig usw. Da muss sich die WFL dann nicht wundern, wenn ihre Motorbootbox mit einmal von Kuttern besetzt ist. Sorry! Wir hatten auf Wochenendausflügler getippt und nicht auf einen Ehrenamtler. 
Ich kenne noch so eine Veranstaltung, da wird seit Jahren bei bestem Mittagswind eine Mittagspause eingelegt…, das ist da im hohen Norden, wo auch ein paar Kutter fahren. Aber das ist eine Veranstaltung der Piraten. Da sind die auch stur wie Schildbürger! Ja persönlich bin ich nämlich immer im Wettkampffieber und bei Regatten nicht sonderlich hungrig. Mit anderen Worten ich brauche die Pause nicht. Aber natürlich sehe ich ein, dass man die besonders Hungrigen unter uns abfüttern muss. Von der Kartoffelsuppe habe ich mir übrigens, noch einen Nachschlag geholt!
Apropos Fahrgastschiffe. Es gab solche und solche. Die meisten haben gesehen, dass wir Regatta segeln und sind, sofern möglich, um das Feld herumgefahren bzw. haben aufgestoppt. Die wenigsten sind auf Krawall gefahren. Schlimmer war da ein ziviles Motorboot, das mitten durch die Ziellinie fuhr. Den wollte Gutschi, am liebsten Kielholen. Mit vollster Berechtigung, denn der hätte sowieso Platz machen müssen. Aber wer weiß, wo der seine Prüfung gemacht hat. Da habe ich schnell noch mal die Bockwurstgeschichte vom Müggelsee aufgetischt. Wer die nicht kennt, kann gerne bei mir nachfragen. 
Dann wieder auftakeln, ablegen, Nieselwand vorbei, schwachwindig. Im Gesamtklassement ist alles  bei noch drei ausstehenden Wettfahrten offen. Wir fassen tolle Vorsätze.
3.Wettfahrt: dieses Mal starten wir wieder „normal“ mit Backbordbug. Sind zu früh dran, Einzelruckruf, wir fahren zurück. Waren aber gar nicht gemeint, wie uns der WFL nach der Wettfahrt erklärte. Ok, als letzter los. Aufholjagd begann. Kommen an BM 1 auf Platz zehn an. Wollen uns um die Bahnmarke hungern, es ist noch irgendwie Strom da, und ja, …tatsächlich wir berühren die Bahnmarke. Drehungsstrafe aus dem Stand (wir hätten besser etwas Fahrt ins Schiff gebracht und dann die Strafe vollziehen sollen, leicht gesagt). So sind wir fast Bummelletzter. Tolle Wurst! Da sind die Vorsätze erst mal im Keller. An Bord ist es still. Verdammt noch mal, es macht doch trotzdem Spaß. Wir segeln auf einem anspruchsvollen Revier gegen Topgegner. Also Mut machen, das Barometer unter Hochdruck setzen und positiven Stress verbreiten. Aufholjagd geht weiter bzw. geht von vorne los. Aber die Kurse sind kurz, da wird wohl nicht mehr viel möglich sein. Leider war es so, wir werden in dieser Wettfahrt aber tatsächlich noch neunter, das ist angesichts der Handicaps so schlecht nicht. „Resi“ auf Platz acht, Ronny Platz zehn. Erster wird das „Ösfass“ mit Start-Ziel-Sieg. Glückwunsch! Zweiter die „Merlin 2.0“ und dritter wieder die „Weltis“. Es würfelt ganz schön, bis auf die „Weltis“, die haben den See gelesen und wohl verstanden. Kein Wunder der Steuermann soll sich ja in Potsdam verliebt haben. Ist ja tatsächlich eine Stadt zum Verlieben.
4.Wettfahrt: Dieses Mal toller Start. Wir kommen an BM 1 auf Platz fünf. Es scheint sogar mal die Sonne, nicht nur beim Segeln. Hubert führt ungefährdet vor den „Weltis“.  Wir gehen auf den ersten Raumgang. Da kommt das „Ösfass“ rasant in luv und fährt an uns vorbei, wir machen uns Mut: Gleich haben wir den Streifen auch. Pustekuchen, Privatbrise von Malte gepachtet als Belohnung für den uns versauten Start in der ersten Wettfahrt. He Rasmus, den Strich sollten wir kriegen. Merkst du noch was….?, ja da hat sich der alte Mann wohl vertan. Sollte sich von einem der Brillenkönige in Deutschland mal was Neues sponsieren lassen. 
So gehen wir um die BM 2 den Stonesgewaltigen Ronny (Erfinder des hochgeistigen Rundselgetränkes) im Nacken. Vor uns das „Ösfass“. Wir entscheiden: Keinen Luvkampf, denn hinter uns sind in Nahdistanz einige Kutter. „Santa Fe“ sollten wir dann doch nicht die Innenposition überlassen. Aber wir pennen einmal gehörig, da hat sich Ronny in die Innenposition gekämpft, wir können nicht mehr luven und vergeben so vor der BM 3 unsere schöne Position. Sind jetzt siebenter.  Rum ums Fass hinter Malte und Ronny. Kurzzeitig sieht es so aus, als könnten wir Malte, dessen Bahnmarkenrundung uns Platz ließ, um in die Lücke hineinzufahren, überlaufen. Aber dann fallen wir doch in die Abwinde.  Die Platzierung bleibt so an BM 1, an BM 3. Ronny macht richtig Dampf. Die vorderen haben ihren Vorsprung nach hinten verkürzt. Die Kutter gehen um die BM 3, Ronny fährt wieder am  Ufer entlang, bis zum Anschlag, legt um und wird in der Wettfahrt von Platz sieben kommend noch zweiter. Ronny und seine Crew sind nicht nur Stonesgewaltig, nein sind auch Husaren. Der Alte Fritz oder eher der heutige Ungarnabsolutist wären begeistert über solche Husarenritte. Dritter werden wieder die „Weltis“. Konstante Leistung. Spannender geht es nicht, die letzte Wettfahrt muss nun die Entscheidung bringen, wobei einiges für die „Weltis“ spricht. Mit im Rennen sind noch „Resi“, die „Santa Fe“, „Merlin 2.0“ und wohl auch mit Abstrichen das „Ösfass“.
5.Wettfahrt: Wieder Topstart. Wir verholen zu weit nach links. Kommen oben an der BM 1 wieder leider nur auf Platz neun an.   Die „Merlin 2.0“ verholt auch über die Mitte des Sees nach links und schieben sich mit frischem Windstrich in luv am Ufer (darauf hatten wir auch gesetzt) hinter den „Weltis“ auf Platz 2. Sie waren aber wohl die einzigen, die das dort schafften. Ja, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.  An der Bahnmarke bekommt die von hinten auflaufende „Preussen“ einen Riesenspeed rein, keiner der Besatzung schaut mal nach vorne, wir nicht nach hinten und da knallt es im Dreilängenbereich. Ein Glück hat Acki noch abfallen können, sonst hätten wir wohl eine größere Delle - ja so ist Regattasegeln. 
Muss da ein You-Tube Video mit Schümann denken, wo er einem Konkurrenten auf einer Hochseeyacht in die Seite fährt, abdreht und ein „Sorry!“ rüber ruft. Der andere hatte ein so riesiges Loch im Kahn, dass er sicherlich Mühe hatte den Hafen schwimmend zu erreichen. Ein Glück war das bei uns nicht so. Glück im Unglück. Acki macht gleich seine Drehungsstrafe. 
Auf den beiden Raumen Schenkeln machen wir ein, zwei Plätze gut. Nächste Kreuze. Die voraus liegenden zwingen uns wieder nach links auszuholen. Der Wind frischt wieder in einer kleinen Nieselwand auf und dreht hammermäßig nach rechts. 40° bis 60°. Ich sage zu Gutschi wir müssen umlegen, sonst haben wir mit dieser hammermäßigen Drehung die hammermäßige A-Karte. Gesagt getan, o Graus, die bisher hinter uns liegenden sind alle vorbei (ca. 5 Kutter). Schmeckt mir gar nicht, dem Rest der Crew erst recht nicht. Aber das ist das Resultat dieser Drehung. Wir fahren weiter. Und bekommen es frisch auf der Steuerbordseite des Kurses. An der BM 1 kassieren wir alle wieder ein plus einen mehr. Ich bin mit viel Glück rehabilitiert. Im Ziel wieder Platz sieben. „Weltis“ gewinnen vor „Merlin 2.0“, „Resi“ wird Dritter. Ronny mit seiner Stonesgewaltigen „Santa Fe“ Crew wird zehnter! Damit ist er wohl raus mit der Anwartschaft auf den Sieg, der so nahe war. Ein fünfter statt Platz zehn hätte gereicht. 
Ab zum Kranen. Es geht nicht anders als Kranen, weil hier die Gewässer im Herbst zum Slippen mit Trailern einfach zu flach sind. Beim Warten auf den Kran takeln wir ab, Tüdel holt den Anhänger. Wir kranen mit vielen Handicaps, einige unserer Crew verlieren die Contenance.  Die Jungs am Kran sind geduldig und bewahren die Ruhe, für Randberliner eigentlich total untypisch, oder sind die lange Zeit im Norden rumgesegelt…?). Richtig so, in der Ruhe liegt die Kraft. Bringe den geduldigen Jungs am Bockkran erst mal ein frisches Lübzer. Sie freuen sich. Auf dem Weg zum Verpacken kosten wir noch den WeltiHeikiGrambow-Schinken. Selbst geräuchert, lecker. Verpacken, Duschen, Abendveranstaltung in Bootshalle mit Wärmegerät im Rücken. Am frühen Abend dann die Siegerehrung:
Es gewinnen die „Weltis“ (Steuermann Heiko Grambow) hoch verdient vor der „Resicrew“ (Steuermann Hubert Zisch) und dann kommt die „Santa Fe“ (Steuermann Ronny Neukirch). Vierter wird die „Merlin 2.0“ (Steuermann Lars Höfener), fünfter das „Ösfass“ (Steuermann Malte Sauerbrey), sechster die Lokalmatadore auf der „Preussen“ vom gastgebenden Potsdamer Seesportclub (Steuermann Joachim Engbers) und siebenter wir die „Teamwork“ (Steuermann Jörg Gutschner). Ich hätte nicht in Gutschis Haut stecken mögen, bei all den Handicaps. Es war ein verdammt schwieriges Segeln und letztlich war wohl nicht mehr drin. Das Segeln auf diesem Revier hat aber Spaß gemacht. Glückwunsch den Siegern und Platzierten, die mit etlichen „Kutter geil!“ Rufen bedacht werden. Ich verpacke auch ein Hackebeil. Dieses Mal mit Bedacht…aber ihr glaubt mir ja sowieso nicht. Meine Stimme leidet noch drei Tage später oder war es Nieselwetter. 
Acki der Allrounder macht wieder Musike, kümmert sich hier, kümmert sich da. Wir kommunizieren.  Auch Dietmar ist gegenwärtig. Heiko der Welti am Quirl offeriert noch `ne Idee: Trainings- und Trimmlager mit ca. vier bis fünf Kuttern, aber allen Interessierten der Szene. Nicht mehr Kutter, weil es überschaubar bleiben soll. Gute Idee. Hoffentlich umsetzbar. Wird sicherlich bei der Grünkohl-regatta noch drüber geschnackt. Ja was einem so alles bei Feige usw. einfällt. 
Wir feiern die Sieger und uns und trollen uns irgendwann in die Heia. Am Sonntagmorgen früh raus. Wir die „Teamworker“ (außer Tüdel leiden alle an seniler Bettflucht),  sind wieder die Frühstücksersten. Da ist Acki auch schon wieder am Kümmern und Wirbeln. Solche Leute braucht es mehr, einer davon ist gerade von uns gegangen. Wir verabschieden uns von der Crew, vom Gastgeber, von Potsdam. 
Ihr Jungs da am Tiefen See passt auf, dass euch die Immobilienhaie nicht über den Tisch ziehen, denn wir wollen wieder mal bei euch segeln und eure Gastfreundschaft genießen dürfen und den See verstehen lernen. War toll bei euch! Wir danken Euch und Acki mit einem großen vom Herzen kommenden Kutterdankegeil!!!
Übrigens liebe Crew, die Tom-Hanks-Brücke, oder auch die Glieniker Brücke lag von der Bahnmarke 1 ca. 600 m weiter nördlich. Ja, nicht nur in Geographie werden wir Nachhilfeunterricht nehmen müssen!!!
Goode Wind!
Carsten 
von der Teamworkcrew, Oktober 2016
 
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